Die Kreuzung war nicht ganz unkompliziert: (F. denticulata x F. decussata) x F. fulgens var. rubra grandiflora. Das zeigt deutlich den hohen Anspruch, den J. de Boer hatte, aus dessen Händen auch die interessante Fuchsie der Woche 06/2015 stammt. Dabei hatte er beruflich nichts mit Fuchsien zu tun; denn er war Kapitän bei der Handelsschifffahrt. Also hat er viel gesehen auf der Welt, u.a. auch irgendwann Fuchsien auf Neuseeland. Und er hatte wohl öfters Fuchsien an Bord.
Fuchsia Taco
Als er dann irgendwann an Land blieb, beschäftigte er sich viel mehr mit diesen schönen Pflanzen und begann sogar damit, Fuchsien zu züchten. Sein Ziel war es, möglichst stark wachsende, robuste Hybriden zu generieren, nach Möglichkeit sogar winterharte. Deshalb war er in der Auswahl seiner Sämlinge sehr streng und verwarf die meisten von ihnen; lediglich ca. 70 Fuchsien stellte er vor. Eine von ihnen ist hier die Fuchsie ‚Taco‘, die mit der traubenförmigen Anordnung ihrer üppigen Blüten typisch ist für J. de Boer.
Fuchsia Taco
Die Intensität der Farbe wechselt je nach Standort, wobei diese Fuchsie zum Glück auch Sonne sehr gut verträgt. Sogar in dem außergewöhnlich sonnigen und heissen Sommer 2015 hat sie sich bewährt. Allerdings benötigt sie dann auch eine ziemlich gute Wasserzufuhr, d.h. häufiges angemessenes Gießen. Wenn man sie diesbzgl. etwas verwöhnt, verwöhnt sie wiederum den Besitzer mit zahlreichen Blüten, von denen jede einzelne mit ihrem überlangen Tubus schon sehr faszinierend ist. Kein Wunder also, dass diese Fuchsie im Repertoire von vielen Fuchsiengärtnern zu finden ist. Außerdem erfüllt sie wohl auch den Anspruch ihres Züchters, winterhart zu sein. Das habe ich persönlich zwar noch nicht versucht; aber sie wächst auch im Lindauer Fuchsiengarten von Klaus Roth, der darin die größte Sammlung winterharter Fuchsien pflegt, und bei meinem nächsten Besuch dort werde ich bestimmt speziell nach der schönen Fuchsie Taco Ausschau halten!
Fuchsia Taco
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